Ein Meer aus Sand und Steinen, dazu brennt die Sonne unerbittlich in Nigers Wüste. In diesem unwirtlichen Lebensraum ist nichts wichtiger als Wasser. KSB engagiert sich zusammen mit einer Hilfsorganisation, um Brunnen, Schulen und Krankenstationen für das Nomadenvolk der Tuareg zu bauen.
Im Niger lebt das Volk der Tuareg in der Sahara und dem angrenzenden Ténéré-Gebiet. Noch heute ziehen einige von ihnen als Nomaden mit ihren Tieren umher und leben in Zelten. Weil es in der Wüstenregion kaum regnet, suchen sie immer wieder neue Wasserstellen. Andere Tuareg gehören zum sesshaften Teil der Bevölkerung, der vor allem in kleinen Dörfern lebt. Auch dort ist Wasser kostbar und schwer zugänglich.
„Wir wollen den Tuareg helfen, ein selbstbestimmtes Leben in der Wüste zu führen.“
Christel Pernet
Gründerin und Leiterin der Hilfsorganisation „Les Puits du Désert“
Wasser zu den Menschen zu bringen, ist Entwicklungsarbeit in vielen Bereichen: Entfällt das mühsame Wasserholen – im Allgemeinen die Aufgabe der Kinder und Frauen – bleibt mehr Zeit für den Schulbesuch und andere Aktivitäten. Auch die Landwirtschaft profitiert: Obst, Gemüse und Getreide lassen sich leichter anbauen, Tiere zuverlässig mit Wasser versorgen.
Um die Menschen in ihrem wasserarmen Lebensraum zu unterstützen, engagiert sich KSB seit 2012 für das Projekt „Les Puits du Désert“ (Brunnen für die Wüste) der gleichnamigen französischen Hilfsorganisation. Über die französische Tochtergesellschaft KSB S.A.S. stellt das Unternehmen finanzielle Mittel zum Bau von Brunnen im Niger zur Verfügung.
„Da KSB ein international agierender Pumpen- und Armaturenhersteller ist, war es naheliegend anzufragen, ob er sich an unseren Brunnenvorhaben beteiligt“, sagt Christel Pernet, Gründerin und Leiterin der Hilfsorganisation „Les Puits du Désert“. Bei KSB traf die engagierte Dame auf offene Ohren. Auf dem Weltwasserforum in Marseille vereinbarten beide Seiten die Zusammenarbeit.
Das Erschließen neuer Wasserquellen hilft den sesshaft gewordenen Tuareg, ihre Obst- und Gemüsefelder zu bewässern und ihre Familien mit Trinkwasser zu versorgen. Darüber hinaus sichern Brunnen entlang der Wanderrouten den Wasserbedarf der Nomaden und ihrer Tiere.
Im Umfeld der Brunnenprojekte ergeben sich häufig weitere Baustellen – im wahrsten Sinne des Wortes. So entstand zum Beispiel in der Nähe eines Brunnens ein Neubau für die Dorfschule in Toubouheit. Hier erhielten knapp 40 Kinder ein festes Schulgebäude. In Egarwey stattete KSB die örtliche Schule mit Tischen und Bänken aus, Toiletten und eine Lehrerunterkunft entstanden. Eine Frauenkooperative erhielt einen Raum, den sie beispielsweise zum Kochen nutzt.
„Wir wollen den Tuareg helfen, ein selbstbestimmtes Leben in der Wüste zu führen,“ so Pernet. Deshalb kümmern sich die Dorfbewohner um die Wartung der Brunnen und erledigen kleinere Reparaturarbeiten größtenteils selbst. Das ist wichtig, denn so sind sie nicht abhängig von Technikern, die es vor Ort nicht gibt. Dort, wo Strom fehlt, kommen solarbetriebene Pumpen zum Einsatz, um das Wasser zu fördern.
Das saubere Trinkwasser trägt dazu bei, die Kindersterblichkeit im Niger zu reduzieren. Denn durch verunreinigtes Wasser übertragene Krankheiten führen zu einer hohen Kindersterblichkeit in dem afrikanischen Land.
Die Mitarbeiter bei KSB identifizieren sich voll und ganz mit diesem Projekt. Alle zwei Jahre veranstalten sie in Frankreich eine zusätzliche Spendenaktion für „Les Puits du Désert“. So lassen sich weitere Vorhaben umsetzen, die den Menschen im Niger zugutekommen.
Bis heute hat die Hilfsorganisation ungefähr 100.000 Menschen Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht. Aber es gibt trotzdem noch viel zu tun. „Wir möchten noch 300 weitere Brunnen einrichten und in den Dörfern die Infrastruktur ausbauen, um die Lebensbedingungen insgesamt zu verbessern“, erläutert Pernet. KSB wird die Hilfsorganisation dabei weiter unterstützen.