Produzierende Unternehmen haben eine ganz besondere Verantwortung für die Umwelt. KSB-Fertigungswerke wie im indischen Shirwal entsprechen modernen energetischen und umweltschutztechnischen Erfordernissen und leisten einen wichtigen Beitrag zum schonenden Umgang mit Ressourcen. Das jüngste Produktionswerk des Pumpen- und Armaturenherstellers setzt konsequent auf Nachhaltigkeit.
Rund ein Viertel der indischen Bevölkerung – das sind mehr als 300 Millionen Menschen – hat noch keinen Zugang zu elektrischer Energie. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach sicherem, wirtschaftlichem und sauberem Strom. Aus diesem Grund investierte KSB etwa 40 Millionen Euro in einen neuen Fertigungsstandort für Kraftwerkspumpen.
Das hochmoderne Werk Shirwal unweit der westindischen Metropole Pune setzt Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit. „Wir haben schon in der Planungs- und Bauphase des Werks auf fortschrittliche Technologien zum Schutz der Umwelt gesetzt“, berichtet Werkleiter Nitin Patil. „Bereits bei der Wahl unseres Standorts haben wir uns davon leiten lassen, das Ökosystem möglichst wenig zu beeinträchtigen.“ So gab es im Vorfeld genaue Analysen der natürlichen Ressourcen und der geplanten nachhaltigen Nutzung, beispielsweise musste auf dem Baugelände kein einziger Baum gefällt werden.
KSB gestaltete die Gebäude in der Fabrik so, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Durch die Bauweise lässt sich das Tageslicht in den Fertigungshallen so nutzen, dass die Mitarbeiter mindestens acht Stunden lang am Tag überhaupt kein künstliches Licht benötigen. Ist es doch zu dunkel, kommen hocheffiziente LED-Leuchten der neuesten Generation zum Einsatz.
In Shirwal herrschen häufig hohe Temperaturen, doch in den Produktionshallen von KSB müssen die Mitarbeiter nicht schwitzen. In den gut isolierten Gebäuden heizt die Sonne nicht unnötig auf, die langen Seiten liegen einen Großteil des Tages im Schatten. Außerdem schafft eine Klimatisierung angenehme Arbeitsbedingungen in den Hallen. Diese Lüftungsanlage kühlt umweltfreundlich und energiesparend ohne Kältemittel nur über Verdunstung. „Im Vergleich zu anderen Systemen hat unsere Kühlung einen geringeren Energieverbrauch“, sagt Patil. „In Indien haben wir diese Lösung bereits an zwei Standorten umgesetzt.“
Mehr als 50 Prozent der benötigten elektrischen Energie erzeugt das Werk in Indien über die eigene Solaranlage selbst. Rund 3.000 Module verteilen sich über die Dachflächen des ganzen Werks. Das ist nicht nur in Zeiten steigender Strompreise wirtschaftlich sinnvoll, sondern spart alleine in Shirwal mehr als 1,2 Millionen Tonnen CO2. In Indien betreibt KSB bereits an drei weiteren Standorten Solaranlagen.
„Wir verpflichten uns, die natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen zu erhalten“, so Patil. KSB möchte bis 2025 den CO2-Ausstoß seiner Fertigungswerke um mindestens 30 Prozent reduzieren. „Wir sind stolz, dass wir einen Beitrag leisten, um dieses Ziel zu erreichen.“
Im Inneren der Fertigungshallen ist alles auf größtmögliche Effizienz ausgerichtet. Die modernen Anlagen und Maschinen verbrauchen nur wenig Energie. Beispielsweise reinigt Druckluft verschmutzte Bauteile – das ist üblicherweise ein echter Energiefresser in der Produktion. Bei KSB arbeitet das Druckluftsystem mit einer Drehzahlregelung und passt sich dem tatsächlichen Bedarf an. Das verringert den Stromverbrauch um etwa 30 Prozent im Vergleich zu konventionellen Anlagen. „Das System kostet in der Anschaffung erst mal mehr, rechnet sich aber durch die Energieeinsparung schon nach ungefähr zweieinhalb Jahren“, so Patil.
Kurze Wege im Werk sorgen dafür, dass die einzelnen Produktionsschritte von der Anlieferung der einzelnen Komponenten bis zum Versand der fertigen Pumpe unter einem Dach ablaufen. Das spart Zeit, aber auch unnötige Transporte.
Wasser ist kostbar! Das gilt auch für den KSB-Standort in Shirwal. Hier regnet es im Wesentlichen in vier Monaten während des Monsuns, ansonsten mangelt es an Wasser. Der Grundwasserspiegel sinkt von Tag zu Tag. KSB setzt deshalb auf eine Anlage, um Regenwasser zu speichern. Über ein natürliches Gefälle strömt der Niederschlag zu einem Auffangbrunnen, der mit dem Grundwasser verbunden ist.
Im Umfeld der Werksgebäude pflanzte KSB rund 1.000 Bäume und Bodendecker. Das wertet nicht nur die Landschaft auf, sondern schützt auch vor Bodenerosion. Damit der Regen die wertvolle obere Erdschicht nicht abträgt, stehen besonders viele Pflanzen an den Hängen der Hügel.
Die Digitalisierung leistet ebenfalls einen Beitrag zum Umweltschutz in Shirwal. Webbasierte Zeiterfassungen für die Mitarbeiter sowie Dokumentenmanagementsysteme zum Abwickeln von Aufträgen reduzieren den Papierverbrauch an diesem Standort und schonen die knappe Ressource Holz.